Warum Software-Lokalisierung ein Business-Werkzeug ist

Einleitung

Für Unternehmen, die sich neue Märkte in anderen Ländern erschließen, gibt es viele Hürden zu überwinden. Eine der größten ist die Sprachbarriere. Mag für viele Zielmärkte die Übersetzung von Business Content ins Englische noch ausreichend sein, so zählt spätestens bei Software-Produkten und -Dokumentation für die Kunden des Ziellandes oft nur eines: die Muttersprache. Der Erfolg von Software-Produkten in anderssprachigen Ländern hängt demnach oft auch von der Qualität der Übersetzung ab. Diese wird als Software-Lokalisierung bezeichnet und von professionellen Dienstleistern angeboten.

Software-Lokalisierung: Die unternehmerische Bedeutung

Eine solide Übersetzungskompetenz alleine reicht oftmals nicht aus, um Software-Produkte für Kunden in anderen Ländern nutzbar zu machen. Die Besonderheiten des Zielmarktes müssen ebenso berücksichtigt werden. Gemeint ist damit nicht nur die inhaltliche Anpassung an die Bräuche und sprachlichen Eigenarten des Ziellandes. Auch die Angleichung von Werten, Maßeinheiten, Währungen oder Adressen sowie grafische und betriebssystemrelevante Aspekte müssen berücksichtigt werden. Um das zu gewährleisten, müssen professionelle Dienstleister für die Software-Lokalisierung auch IT-Expertise aufweisen. Das heißt: Sie sind in der Lage, auf Entwicklerebene mit den Kunden zu kommunizieren und wissen, wie die Ressourcendateien für die Lokalisierung am besten genutzt werden können. Dabei unterstützen erfahrene Software-Übersetzer die IT-Experten durch fachliches Know-how und einschlägiges Vokabular, zumal beide eigens für die Software-Lokalisierung zugeschnittene Tools verwenden (Software-Lokalisierungstools). In jedem Fall merken die Anwender im Zielland den positiven Effekt: Nicht sie müssen sich an das Produkt anpassen, sondern das Produkt wird auf ihre Bedürfnisse abgestimmt – Effizienz aus Kundensicht also.

Software-Lokalisierung: Die (nicht nur) technische Seite

Effizienz und Konsistenz werden durch den Einsatz von speziellen Software-Lokalisierungstools begünstigt. Diese Anwendungen für die computerunterstützte Übersetzung und Lokalisierung verfügen standardmäßig über so genannte Translation Memories (TMs). Speicherplätze also, in denen die bisher vorgenommenen Übersetzungen abgelegt werden. Mit deren Hilfe werden identische oder ähnliche Textteile (Strings) während der Übersetzung angezeigt. Außerdem können die Übersetzer bereits vorhandene Übersetzungen gezielt auf Konsistenz prüfen. Mithilfe dieser Tools kann die Konsistenz ganzer Produktreihen auch über viele Jahre hinweg gewährleistet werden, ohne komplett nach- oder überarbeitet werden zu müssen, weil sich nachträglich beispielweise eine Option ändert. Eine weitere Besonderheit der Software-Lokalisierungstools besteht darin, dass die lokalisierte Benutzeroberfläche (beispielweise ein Fenster mit einer Meldung) während der Übersetzung generiert werden kann. So können der jeweilige Kontext und die Länge des Textes im Verhältnis zum verfügbaren Platz geprüft werden. Schließlich gehören zu einer professionellen Software-Lokalisierung bestimmte Tests des übersetzten, also „lokalisierten“ Produktes. Bei diesen Tests werden die visuellen Eigenschaften der Software, die Sprachqualität und die Funktionen überprüft. Dabei wird noch einmal kontrolliert, ob das Zusammenspiel von Typographie und Layout stimmt, ob es keine Zeilenumbrüche innerhalb eines Wortes gibt, ob die verwendeten Fachbegriffe fundiert, konsistent und entsprechend des kundenspezifischen Wording verwendet werden – und ob alle Schaltflächen und Verweise dem Original entsprechend funktionieren.

Fazit

Neben all diesen aufgeführten technischen Hilfen ist natürlich der gesunde Menschenverstand der Fachübersetzer unerlässlich. Schließlich sollten Effizienz und Konsistenz beim Übersetzungsvorgang immer im rechten Verhältnis zum Kontext der jeweiligen Inhalte stehen. So können computerunterstützte Übersetzungshilfen den Lokalisierungsprozess zwar vereinfachen, geschulte Übersetzer, Redakteure oder Projektleiter ersetzen sie jedoch nicht. Im Gegenteil: Lokalisierungskompetenz und technische Übersetzungshilfen werden immer auf die individuellen Anforderungen der Kunden abgestimmt – hier sorgt also die Erfahrung des Lokalisierungsdienstleisters für den entscheidenden Unterschied.