Diese 5 Fragen sollten Sie Ihrem potenziellen Übersetzungs­dienstleister stellen

Bei der Auswahl des passenden Übersetzungsdienstleisters steht man als Unternehmen vor einer unübersichtlichen Anzahl an kleinen, mittleren und großen Anbietern.

Um den passenden Partner zu finden, gibt es Fragen und Aspekte, die ziemlich individuell sind. Aber es gibt auch mindestens 5 Fragen, die aus unserer Erfahrung nie in einem Auswahlprozess fehlen dürfen. Hier haben wir sie zusammengestellt.

Nach welchen Kriterien werden die Übersetzer ausgewählt?

Diese Frage ist besonders wichtig, denn der Kern unserer Dienstleistung basiert auf der Qualität, die die einzelnen Fachübersetzer jeden Tag erbringen.

Achten Sie daher darauf, dass nur Fachübersetzer und Linguisten eingesetzt werden, die den Kriterien der ISO-Norm 17100 (Anforderungen an Übersetzungsdienstleistungen) entsprechen. Die Norm legt fest, dass Qualifikationen und Kompetenzen für Übersetzer und Revisoren nachzuweisen sind und durch regelmäßige Fortbildungsmaßnahmen aktuell gehalten werden.

Tipp: Die meisten Dienstleister arbeiten mit freiberuflichen Übersetzerinnen und Übersetzern zusammen. Freiberufler haben verschiedene Aufraggeber und damit in der Regel auch unterschiedliche Fachthemen, in die sie sich hineindenken und die sie übersetzen. Deshalb ist eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Freelancern sinnvoll: Wenn der Dienstleister immer mit denselben Freiberuflern zusammenarbeitet, steigt dadurch deren Wissen im jeweiligen Spezialgebiet und somit auch die Qualität. Fragen Sie daher nach der Kontinuität in der Zusammenarbeit.

Wie stellen Sie die Qualität der Übersetzungen sicher?

Diese Frage ist nicht minder wichtig, denn nur ein gutes Qualitätsmanagement führt zu konstant hoher Übersetzungsqualität.

Fragen Sie Ihren potenziellen Dienstleister nach seinem Qualitätsmanagement bzw. seinem Qualitätsmanagement-System. Fragen Sie, welche Schritte es im Qualitätssicherungsprozess gibt. Die Revision der Übersetzung nach dem Vier-Augen-Prinzip beispielsweise ist eine Anforderung aus der ISO 17100. Gibt es darüber hinaus noch weitere Schritte im Prozess, die die Fehlerwahrscheinlichkeit senken? Das können Checks in den eingesetzten Tools sein oder finale Prüfungen anhand bestimmter Kriterien.

Die Mindeststandards für qualitativ hochwertige Übersetzungsdienstleistungen werden in der Norm ISO 17100 festgelegt. Es kann daher sinnvoll sein nachzufragen, ob der Dienstleister entsprechend zertifiziert ist. Zudem ist es wichtig, dass ein Feedback-System den Übersetzer:innen aufzeigt, welche Korrekturen bei der Qualitätssicherung im übersetzten Text vorgenommen wurden, um so den Lernprozess in Gang zu halten.

Welche branchenspezifischen Technologien verwenden Sie?

Mit dieser Frage können Sie zum einen Mindeststandards (die Verwendung von CAT Tools) wie auch beispielweise die Verwendung externer Tools zur Qualitätssicherung erfragen. Und Sie können versuchen zu beurteilen, inwieweit der Output aktueller Content-Technologien vom Sprachdienstleister verarbeitet werden kann. Ein Beispiel für einen Bereich mit schneller technologischer Entwicklung ist die maschinelle Übersetzung, speziell die neuronale maschinelle Übersetzung. Diese Technologie wird an Wichtigkeit gewinnen. Und auch wenn Sie zum aktuellen Zeitpunkt wenig Einsatzgebiete sehen, sollten Sie – falls Sie den Dienstleister nicht mittelfristig wieder wechseln wollen – diesbezüglich in die Zukunft denken und sich diese Option offen halten.

Wird Terminologiearbeit durchgeführt?

Gerade bei einer langfristigen Zusammenarbeit sollte kontinuierliche Terminologiearbeit selbstverständlich sein.

Erwartet werden kann, dass bei jeder Übersetzung ab einem gewissem Umfang neue Terminologie erkannt, übersetzt und nach Absprache mit Ihnen als Auftraggeber freigegeben wird. Darüber hinaus sollte es Angebote für weitergehende Terminologiearbeit mit komplexeren Freigabezyklen, Kundenzugriff auf die Terminologie etc. geben.

Können Sie Referenzen in meiner Branche nennen?

Am besten wäre es, nicht nur die Namen von Firmen zu erhalten, mit denen der Dienstleister bereits zusammenarbeitet. Vielleicht werden sich ein, zwei zufriedene Kunden für ein Gespräch zur Verfügung stellen. Oder es gibt Fallstudien.

Manchmal ist zwar die Geheimhaltung alleroberste Prämisse, aber es zeigt sich, dass ein Bericht über die Zusammenarbeit mit einem ähnlichen Unternehmen sehr bei der Einschätzung hilft, ob der entsprechende Dienstleister die beste Option ist. Deshalb lohnt sich diese Frage.

Fazit

Nehmen Sie sich die Zeit und stellen Sie bei der Auswahl Ihres Übersetzungsdienstleisters diese und weitere an Ihre Bedürfnisse angepasste Fragen. Indem Sie Ihr Auswahlverfahren sorgfältig planen und durchführen, reduzieren Sie das Risiko, in den ersten Monaten nach Start der Zusammenarbeit mit größeren Überraschungen konfrontiert zu werden.